TEIL 1 - Die Frühgeschichte: Von Kelten, Römern und Franken
Es mag in Anbetracht der unspektakulären Bedeutung des kleinen Ortes gerade in dieser Epoche etwas überzogen erscheinen, so weit in die Geschichte zurückzugehen, denn schließlich finden wir erste Hinweise auf eine Siedlung Hauset erst in den Jahren 1266 und 1271. Allerdings geht es darum zu veranschaulichen, in welchem geschichtsträchtigen und bedeutsamen Raum wir eigentlich in der Euregio zwischen Maas und Rhein leben und welche weltgeschichtlich bedeutenden Ereignisse hier stattfanden. Was für Hauset gilt, ist natürlich für unseren gesamten Lebensraum zutreffend, wenn wir uns dabei auch immer wieder auf den kleinen Ort beziehen.
Karte Wikipedia: Siedlungsgebiet der Kelten (gelb) und Ausdehnung (grün)
Spuren einer frühzeitlichen Besiedelung in Brennhaag
Wir beginnen unseren Exkurs in die frühzeitliche Geschichte bei den Kelten. Ihr Kerngebiet erstreckte sich in einem Raum nördlich
der Alpen, in etwa vom heutigen Ostfrankreich bis nach Böhmen. Ihre Kultur nennt man die Latènekultur, die sich in der Eisenzeit von etwa 1300 bis 800 vor Christus ausbreitete. Die Volksstämme
besaßen hochentwickelte soziale Strukturen. Die Kelten hießen auf Altgriechisch Keltoi oder Galatai und auf Lateinisch Celtae oder Galli. Diesen letzten Namen finden
wir auch in unserem Lebensraum wieder, in dem Begriff Gallien. Im 500 Jhd. v. Chr. dehnten sich die einzelnen Volksstämme der Kelten nämlich weiter nach Westen und nach Osten aus und
siedelten ab etwa 400 v. Chr. auch in dem Land zwischen Maas und Rhein. Uns allen sind die Volksstämme der Eburonen, die Ubier und der Treverer bestens bekannt.
Auf dem Gebiet von Hauset und Hergenrath fand man jedoch schon Spuren einer Zivilisation, die wohl noch weitaus früher bestanden hat. Aus der frühgeschichtlichen Zeit wurden tatsächlich bei der Erschließung der Sandgrube Brennhaag, im Wald zwischen den Dörfern Hergenrath und Hauset gelegen, solche Spuren gefunden und dokumentiert. Dies ist in der Zeitschrift „Im Göhltal“ Band 35 von August 1984 in einem Beitrag von J. Leclercq wiedergegeben. Im westlichen, frühen Teil der Sandgrube fand eine Forschungsgruppe 1979 bearbeitete Feuersteine, insgesamt 1.750 Objekte. Diese Funde konnte man um die Zeit von etwa 6400 – 5800 v. Chr. datieren. Im nord-westlichen Teil der Grube, im Bereich Freyent, fanden A. Gob von der Universität Lüttich und J. Leclercq im Juni 1982 Musterstücke von Holzkohle. Die C-14 Analyse zeigte, dass bereits im 10 Jh., also mindestens 240 Jahre vor der Ersterwähnung von Hergenrath, Kelmis und Hauset, schon Menschen in der Brennhaag ansässig waren, so schreibt Leclercq in dem Beitrag.
Die Römer erobern Gallien
Im letzten Jahrhundert vor Christus schickten sich die Römer an, Gallien zu erobern und die keltischen Stämme stellten sich den Truppen des römischen Feldherrn Julius Cäsar in den Weg. Cäsar
besiegte 52 v. Chr. die Eburonen unter ihrem Führer Ambiorix. Aber auch der germanische Stamm der Aduatuker, der im Umland von Aachen Richtung Maas siedelte, legte sich um 50 v. Chr. mit den
Römern an. Eine römische Legion wurde zunächst aufgerieben, aber Cäsar schwor Rache und schlug infolge die Aduatuker vernichtend. Die Römer rückten daraufhin bis zu den heißen Quellen im
Talkessel des heutigen Aachens vor. Dort richteten sie eine Garnisonsstadt ein.
Schon um die Zeitenwende, aber auch in den Jahrhunderten danach, befand sich das Gebiet des heutigen Hauset im Dunstkreis der römischen civitas Aachen (Aquis granii). Die Römer legten im Zuge ihrer Eroberungen ein Wegenetz an, welches mehrere Jahrhunderte überdauern sollte und die neuentstandenen Städte, civitas genannt, verband. In unserer Heimat kreuzten sich die Straßen nach Köln, nach Trier oder Tongern und weiter ins heutige Frankreich. Das Gebiet um Aachen herum war noch immer ganz mit Wald bedeckt und das blieb auch noch einige hundert Jahre so. Spuren einer römischen Besiedlung wurden bisher in Hauset nicht gefunden. Die nächstgelegenen Funde aus römischer Zeit gab es in der Nähe der Kinkebahn und im Freyenter Wald in Eynatten. Köln, die Siedlung am Rhein, Agrippina colonia genannt, löste alsbald Aquis granii als Garnisonsstadt ab.
Das Reich der Franken
Das Römische Reich zerfiel nach dem Tode von Kaiser Theodosius im Jahr 395 in ein Weströmisches und ein Oströmisches Reich. Ab dem 3. und 4 Jhd. begannen die Völkerwanderungen und die wandernden Völker, die Hunnen, Vandalen, Langobarden, Ostgoten und Westgoten, setzten das Imperium aller Ortens mächtig unter Druck. Es waren die Franken, die über den Limes und den Rhein in die Gebiete der römischen Provinz Germania Inferior eindrangen und auch weiter in Gallien hinein in die Provinz Belgica sowie im Süden in die Provinz Germania superior. Unter diesem Druck zerfiel das Weströmische Reich und endete 476, nachdem der letzte Kaiser Romulus Augustus von dem meuternden Heerführer Odoaker abgesetzt worden war.
Zur Zeit der Franken begannen im 5. Jahrhundert auch die ersten Waldrodungen in und um Aachen, so auch in dem Gebiet von Hauset. Hiervon zeugen die Namen auf Heide, welche wir auch heute noch in unseren Flurnamen wiederfinden (Rodung bedeutet auf fränkisch Heide). Genannt seien hier die Hauseter Heide oder die Eynattener Heide.
Die fränkischen Herrscher versuchten in den Jahrhunderten nach 476 erfolgreich das Land der Franken auszudehnen und zu einen. Am bekanntesten ist uns der Merowinger-König Chlodwig,
der bei Zülpich im Jahr 496 den Stamm der Alamannen schlug und danach das Frankenreich weiter ausdehnte. Aus den Hausmeiern, den Hausverwaltern der Fürstenhöfe der fränkischen Merowinger, gingen
die Karolinger und ihre späteren Könige hervor, wir sind inzwischen im 6. und im 7. Jhd.
Aus dem Herrschergeschlecht der Karolinger ist uns Karl Martell bekannt, der dem Geschlecht den Namen gab. Er stoppte 732 bei Poitiers den Vorstoß der Araber. Karl Martell starb 741. Die Königswürde erhielten die Karolinger im Jahr 751, als Pippin der Jüngere mit päpstlichem Segen von den Adligen akklamiert wurde. Der bekannteste Karolinger aber ist Karl der Große, der im Jahr 800 zum römischen Kaiser gekrönt wurde und 814 in Aachen verstarb. Er hatte in Aachen eine seiner Residenzen erbauen lassen und hielt sich nachweislich hier die meiste Zeit auf. Er führte, teilweise auch mit Gewalt, den christlichen Glauben ein. An seinem Hof wirkten viele Gelehrte von denen einer, Alkuin, Karls Biografie niederschrieb.
In dieser Zeit gab es Hauset als Ansiedel noch nicht, denn auch aus dieser Zeit gibt es keine Funde, die belegen könnten, dass dieses Waldgebiet, vielleicht durch mehr oder weniger große Lichtungen (die Heiden) unterbrochen, besiedelt gewesen sein soll. Es ist aber auch nicht ausgeschlossen, da ganz in der Nähe der Königshof Harna und die Reichsabtei Kornelimünster lagen. Deshalb ranken sich verschiedene Erzählungen und Sagen um die Zeit Karls des Großen, die bekannteste ist wohl die Sage der Emmaburg. Demnach soll Ejin die Tochter Karls, Emma, durch den Schnee getragen haben, um die Spur seiner Geliebten zu verwischen. Sicher ist Karl der Große, ein passionierter Jäger, durch die Wälder um Aachen gezogen, um zu jagen; warum also auch nicht durch die Landschaft von Hauset, Hergenrath oder Eynatten?
Karls Reich wurde nach der Regentschaft seines Sohnes Ludwig, genannt der Fromme, 855 geteilt und unser Lebensraum fiel dem Mittelreich zu, nach Ludwigs Sohn Lothar auch Lotharingien genannt. Nach mehreren Teilungen und Verträgen schlug man unseren Siedlungsraum im Vertrag von Meerssen im Jahr 870 dem Enkel Karls des Großen, Ludwig dem Deutschen zu.
Neue Herrschergebiete entstehen
Das Herrschergeschlecht der Karolinger fand im Ostfränkischen Reich im Jahr 911 ein Ende und es folgte als König Konrad I., Herzog von Sachsen, vom Herrschergeschlecht der Konradiner. Auch
im Westreich, dem Grundstein des späteren Frankreichs, wurde 888 Odo von Paris zum König gewählt. Er begründete das Herrschergeschlecht der Robertiner.
Wir müssen uns die Herrschaftsbereiche nicht vorstellen so wie sie heute in unseren Köpfen in Form der Staaten verankert sind. Am Anfang standen die Königshöfe, die von einem adligen Verwalter bewirtschaftet wurden und die somit das umliegende Land in Besitz nahmen. Dort arbeitete die Landbevölkerung. Es bildeten sich immer größere Einheiten, und der König ernannte nun die Adligen zu Grafen und später zu Herzögen. Grenzen gab es allerdings nicht. Die Grenze eines Herrschaftsbereichs war im Lehnsregister festgeschrieben, dabei orientierte man sich an Bäche, Flüsse, Sträucher und Bäume. Dies sollte noch lange so bleiben.
Königshöfe, Grafschaften und Herzogtümer
Das ostfränkische Reich zerfiel als solches im Laufe des 10. und 11. Jahrhundert und es kam zur Herausbildung der Stammherzogtümer, unter anderem auch in Lotharingien. Hauset lag im
äußersten Westen des Ostreiches, das bis vor die Tore von Lüttich reichte. Wichtig ist aus dieser Zeit noch festzuhalten, dass sich nach Karl dem Großen über Jahrzehnte verschiedene Königshöfe
herausbildeten, die von dem jeweils herrschenden König gegründet wurden. Einer davon war der uns allen bekannte Königshof Harna, im heutigen Walhorn gelegen. Diese Königshöfe finden wir im
gesamten Siedlungsraum zwischen Maas und Rhein. Sie lagen somit am Ursprung unserer heutigen Siedlungen und Ortschaften, aber auch am Ursprung der Grafschaften und Herzogtümer.
Während sich also im 10. und 11. Jhd. im Ostfränkischen Reich die Grafschaften und Herzogtümer herausbildeten, auch die kirchlichen Fürstentümer, die von einem Bischof geleitet wurden, wandelte Kaiser Heinrich I. im Jahr 928 einen Teil des Reichs Lothars zum Herzogtum Lothringen um, unter Abtretung verschiedener Gebiete wie Friesland und das Elsass. Das Herzogtum Lothringen wurde 977 nochmals geteilt und Hauset lag nun im Herzogtum Niederlothringen. Dieses Herzogtum reichte bis Cambrai, umfasste also den größten Teil des heutigen Belgien (bis auf Flandern) und der heutigen Niederlande. Der König des Ostreiches, Otto I. hatte im Jahr 962 wieder an die Tradition des antiken Römischen Reiches angeknüpft und ließ sich in Rom von Papst Johannes XII. zum Kaiser krönen. Seine Nachfahren, Otto II. und Otto III. wurden ebenfalls in Aachen gekrönt. Damit wurde Aachen zu einem neuen Machtzentrum, denn in der Folge entstand, erstmals 1184 urkundlich erwähnt, das Heilige Römische Reich.
Die Grafschaft Limburg entsteht ab etwa 1020
Innerhalb dieses Herzogtums Niederlothringen entstand um 1020 die Grafschaft Limburg, nach der Burg auf der Anhöhe an der Weser bei Dolhain (ripuarisch Daelheim) benannt.
Es stellt sich die Frage, welche Sprache vom Volk denn überhaupt gesprochen wurde, auch im Land zwischen Maas und Rhein. Dies hat Professor Leo Wintgens (Montzen) in seiner Dissertation ausführlich und wissenschaftlich dargelegt. Vereinfacht dargestellt kann man sagen, dass in unserer Heimat vom gemeinen Volk ein ripuarischer Dialekt gesprochen wurde, eine Variante von Niederfränkisch. Weiter südlich vom Hohen Venn war es ein moselfränkischer Dialekt. Seit Ende des 13. Jahrhunderts vermischte sich dies im Norden mit Brabantisch, zumindest an den Nahtstellen. Die Sprache der Kirche, der Gelehrten und der Wissenschaft war Latein, bis weit ins 16. Jahrhundert hinein. Im 15. Und 16. Jahrhundert sickerte von Westen her die französische Sprache ein und vom Norden und Osten drang das Hochdeutsche, die Sprache Luthers, immer weiter vor und verdrängte bald in Kirche und Wissenschaft das Latein, wenn auch nicht vollständig.
Die Besitztümer der Adligen, welche die Grafschaft Limburg bildeten, gingen um 1055 in den Besitz von Herzog Friedrich II. von Niederlothringen über, der auch Graf von Luxemburg war. Er verstarb im Jahr 1065. Seine Tochter Judith bekam von ihm bei ihrer Heirat mit Walram (Udo) von Arlon (ripuarisch Arel) die limburgischen Gebiete als Heiratsgut. Walram wurde als Walram I. Graf von Limburg. Von einer Verwandtschaft zwischen ihm und der ersten Limburger Dynastie findet sich jedoch keine Spur. Auch ist nicht gewiss, ob er es war der die Burg in Limburg erbauen ließ, wie gelegentlich behauptet wird, oder ob es Herzog Friedrich II. war. Walram verstarb 1082. Sein Sohn Heinrich folgte ihm als Graf und wurde 1101 zum Herzog von Niederlothringen ernannt, was er bis 1106 blieb. Aufgrund dieses Herzogstitels nannte sich Heinrichs Sohn Walram, genannt der Heide, im Jahr 1119 nun Herzog von Limburg. Die Dynastie Walrams starb mit dem Tode von Walram V. 1279 aus. Das Herzogtum ging mangels Söhne an dessen Tochter Irmengard. Sie war mit Rainald I., genannt der Streitbare, Graf von Geldern und Zutphen vermählt. Auch sie hatten keine Kinder, was zum Limburger Erbfolgekrieg führte.
1266 und 1271 - Der Name Hauset wird erstmals erwähnt
Alfred Minke schreibt im Heimatbuch Hauset Band I dass „die etymologischen Deutungen den Ortsnamen Hauset ableiten aus dem Lateinischen „Hulsetum“, was auf einen Platz hindeutet an dem
Stechpalmen und Dornenhecken zu finden sind.“
Die Besiedelung unseres Lebensraums und die Bildung der Ortschaften setzte sich im 12. und im 13. Jahrhundert verstärkt fort. Waren es in den Jahrhunderten zuvor die Königshöfe, so
entstanden nun bereits wehrhafte Bauten, oft an den Bächen und Flüssen gelegen oder auf einer Anhöhe, aber immer in der Nähe von Wasserquellen. Diese Burgen finden wir überall in unserer Heimat
und sogar heute sind noch einige erhalten, wenn auch nicht in ihrer ursprünglichen Form. Sie mussten aber von jemanden erbaut werden und diese Aufgabe kam, unter schwierigen Bedingungen, der
Bevölkerung auf dem Lande zu. Die Burgen dienten aber auch als Schutzraum, denn wenn auch die Ausweitung des Herzogtums oft durch Heirat oder auf friedlichem Wege voranschritt, so war das
Raubrittertum doch auf dem Vormarsch.
Die geschichtlichen Angaben und Urkunden jener Zeit wurden von den Mönchen und Gelehrten des Aachener Marienstifts festgehalten. Aus dieser Zeit im 12. und vor
allem 13. Jhd. stammen die meisten Urkunden und damit Nennungen der Siedlungen, die Lehen des Aachener Marienstifts waren. Die ersten Erwähnungen von Hauset finden wir denn auch im 13.
Jahrhundert. So gehört ein Ritter von Hoysit zu den Gründern der Reichsabtei Burtscheid. Im Jahre 1266 wird der „busch von Hoisoit“ in einer Urkunde als eine der Grenzen eines
Lehens angegeben. Es ist wohl die älteste Erwähnung von Hauset und sie passt auch in den lokalen Zeitrahmen. Eynatten gibt 1213, Neudorf 1241, Eupen 1213 als erste Erwähnung an. 1271 wird der
„Ritter Wilhelm von Holseit“ mit seiner Burg im Lehnsregister genannt. Während man im Fall von Eynatten im 13. Jahrhundert durchaus schon einen Ortskern vermuten kann, so ist Hauset
höchstens als Streusiedlung wahrnehmbar. Eine Wasserburg befindet sich unweit der heutigen St. Rochus-Kapelle. Um diese Burg herum stehen vereinzelte Gehöfte. Der Ursprung der Burg zu
Hauset in der Nähe der heutigen Rochus-Kapelle, ging wohl auf das frühe 13. Jahrhundert zurück. Diese Angaben zu Hauset bezeichneten aber nur jenes Gebiet von Hauset, im dem die Burg
stand und der am linken Ufer der Göhl verortet werden muss.
Zum Herzogtum Limburg gehörte also zunächst nur ein Teil des heutigen Gebietes von Hauset. Wir sagen bewusst ein Teil, denn nebenan hatte sich ebenfalls die Freie Reichsstadt Aachen herausgebildet. Der Reichswald lag zwischen dem Herzogtum Limburg und der Reichsstadt. Er gehörte dem Reich, also dem König, und reichte bis an das rechte Ufer des Flüsschens Göhl, welches quer durch das Gebiet von Hauset und das Herzogtum Limburg verlief, um bei Meerssen in die Maas zu münden. Der Reichswald durfte von den Bewohnern Limburgs mit genutzt werden.
Die Schlacht von Worringen
Im Herzogtum Limburg stritten nach dem Tode Irmengards im Jahr 1282 Graf Adolf VI. von Berg und Rainald I. von Geldern um das Erbe. Adolf trat sein Recht an den Herzog Johann von Brabant (Hertog Jan) ab und es kam 1288 zur Schlacht bei Worringen (in der Nähe von Köln). Die Schlacht von Worringen war das Finale des sechs Jahre währenden Erbfolgestreits mit als Hauptkontrahenten der Erzbischof von Köln und der Herzog von Brabant. Jan von Brabant gewann am 5. Juni 1288 auf dem Fühlinger Feld diese Schlacht und das Herzogtum Limburg war nun durch Personalunion mit Brabant vereint.
Nach 1288 werden die Nennungen von Hauset häufiger, denn zwischen 1400 und 1700 gab es im Lehnsregister im Durchschnitt 2.5 Bewegungen im Jahr. Sie sind zu finden in den Lehnsregistern des Marienstifts und wurden von Christian Quix in seinen „Beiträgen zu einer historisch topographischen Beschreibung des Kreises Eupen“ von 1837 aufgeführt.
Die Burg von Hauset ist wohl in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts entstanden. Dorf und Hof Hauset sind jedoch in den alten Aufzeichnungen nicht zu unterscheiden. So trat 1321 ein Thomas von „Hulsit“ als Urkundenzeuge auf. Ritter Mathias von „Holsyt“ und Genossen gingen 1373 eine Sühne mit Arnold Bock samt Genossen und den Bürgern der Stadt Aachen ein. Allerdings, so Minke, ist auch nicht immer sicher, ob es sich um das Dorf Hauset handelt oder um die heute in den Niederlanden (im Mergelland) gelegene Ortschaft Holset.
Die Bank Walhorn
Nach der Schlacht von Worringen gestaltete sich in den nächsten Jahrhunderten die Verwaltung des Herzogtums Limburg nach den Regeln der Herzöge von Brabant. In
unserer Heimat entstanden unter anderem die „tuytschen“ Hochbänke (Gerichtsbezirke) Baelen, Montzen und Walhorn. Hauset war ein Quartier der Bank Walhorn, neben Astenet, Eynatten, Hergenrath,
Kettenis, Merols-Belven, Neudorf, Rabotrath, Raeren und Walhorn selbst.
Wir möchten hier der Frage nachgehen, welcher Teil von Hauset der Bank Walhorn zugehörte. Es war unstrittig, dass der Teil von Hauset der links von der Göhl, nach Süden hin, gelegen ist, bereits seit 1288 zum Herzogtum Limburg gehört hatte.
Bis zum Ende des 14. Jahrhunderts und auch noch darüber hinaus, gehörte das unbesiedelte Gebiet zwischen der Reichsstadt Aachen und der Bank Walhorn, meistens Wald und Heide, jedoch beiden Nachbarn gemeinsam. Es wurde Wiltbank genannt und war ein Teil des Reichswaldes, über den allein der deutsche Herrscher verfügen konnte, schreibt Minke weiter. Im Laufe der Zeit erhoben die Herzöge von Limburg immer mehr Anspruch auf dieses Gebiet und auch der Holzbedarf der Aachener wuchs ständig. Deshalb gab es andauernd Streitigkeiten.
Philipp der Gute „kassiert“ Hauset und den Alten Berg
Im Jahr 1439 war jedoch Bewegung in die Begrenzung der Herrschaftsbereiche gekommen.
Dietmar Kottmann vom Aachener Geschichtsverein hat in einem Beitrag die Grenze des Aachener Reiches beschrieben. Dabei wie es im Jahr 1439 zu einem besonderen Ereignis kam. In dem Jahr weilte Philipp der Gute, Herzog von Burgund und deshalb oberster Landesherr von Limburg, anlässlich einer Pilgerfahrt in Aachen. Auf der Rückreise „kassierte“ er das Gebiet, welches sich von Hebscheid über Hauset bis nach Kelmis in der Bank Montzen erstreckte. Das Bergwerk mit den Galmei Vorkommen am Alten Berg in Kelmis hatte bis dahin zum Aachener Reich gehört, aber nun hatten die Aachener dem nichts entgegenzusetzen. Die Karte von Christoph Laschet (Raeren) zeigt die Grenze des Reichswald, sie wurde für D. Kottmann erstellt. Nach diesem einschneidenden Ereignis war es als gesichert zu betrachten, dass auch der Teil rechts der Göhl (nördlich), überwiegend Reichswald, zum Herzogtum Limburg gehörte. Dies wird belegt durch einige spätere Eintragungen in den Gerichtsbüchern der Bank Walhorn.
Das von Jan Rypelman angelegte Zinsregister von 1442 führt unter den Schöffen der Bank „Waelhoeren“ einen „Hein von Holsit“. Im Verzeichnis der Steuerpflichtigen des Herzogtums aus dem Jahre 1445 erscheint Hauset („Holset“) mit 35 Personen eindeutig als Teil der limburgischen Bank Walhorn. Schließlich erwähnt ein von Rentmeister Jan de Hertoge aufgestelltes Verzeichnis aus dem Jahre 1469 das Quartier Hauset mit 38 Feuerstellen als eine zur Bank Walhorn gehörende Ortschaft.
Alfred Minke erwähnt noch eine Reihe von Nennungen, die belegen, dass die Besitztümer derer von Hauset im 15. Jhd. auseinandergerissen wurden. So schreibt er im Heimatbuch Hauset Band 1: 1468 erhielt „Goiswyn Scheyffart von Ymsenraede“ das Haus und Lehngut „Holset“ als Sachwalter seiner „Hausfrau“, die es von ihrer Mutter „Kathryne van den Sassen“ geerbt hatte. Doch schon im Januar des folgenden Jahres übergab er das Ackerland, die „Benden“, Wiesen und Weiden dem „Philips van Hockelbach“. Das Haus zu Holset mit Graben und „Wallburgen bis zum Weg nächst dem Hof, oben angrenzend an die Gemeinde“, sowie ein „Bend vorn an der Brücke, ein Stück Land an der Kirche“. Zinsen, Pachten, „Pfenniggeld“ und Kapaune behielt „Goiswyn van Ymsenrade“ jedoch als sein Eigentum. Aus dem Gesagten geht hervor, dass die Burg Hauset wohl von Wassergräben umgeben war und sich in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts in intaktem Zustand befand.
Von dem Haus Burgund zu den österreichischen Habsburgern (1477-1555)
Die Bank Walhorn mit dem Quartier Hauset gehörte mit dem Herzogtum Limburg bis 1477 zum Hause Burgund. Nach dem Tode Karls des Kühnen und der Heirat seiner Tochter Maria von Burgund mit
Maximilian von Österreich, gingen die burgundischen Lande 1477 an die Herrscherdynastie der österreichischen Habsburger.
Töpfereien aus dem 15. und 16. Jahrhundert
Eine weitere Besonderheit ist noch bemerkenswert. Im Herbst 1971 stieß man bei Ausschachtungsarbeiten mit einem Bagger auf einer Baustelle in Hauset, etwa 30 m von der Rochus-Kapelle entfernt,
auf einen Töpferofen mit Tonkrügen und Scherben. Dieser Fund und die Ausgrabungen wurden von Jean de Ridder und Dr. Gisela de Ridder in einem Beitrag in der Zeitschrift „Im Göhltal“ (Band 12
Jahrgang 1973 S. 54 – Hauseter Töpferei im 16. Jahrhundert) beschrieben und wir zitieren: Im Februar 1972 begann man gezielt und kontrolliert zu graben. Dabei stieß man auf eine große
Scherbenhalde direkt unter der Grasnarbe. Dort wurden dann viele gut erhaltene Krüge, Verwurfstücke und natürlich Scherben in größerer Menge gefunden. Die Fundstücke wurden von einigen
damaligen Sammlern an das Dorfarchiv Hauset übergeben und sind dort ausgestellt. Es handelt es sich bei den Töpfen um Objekte, die aus dem 16. Jahrhundert datieren und somit ein bescheidenes
Töpferhandwerk in Hauset belegen.
Die spanischen Habsburger ab 1555 – Herrschaftsende 1713
Verbleiben wir noch einen Moment im 15. und im 16. Jahrhundert, um die Strukturen der Kirche zu betrachten. Kirchlich gesehen hingen die Quartiere der Bank Walhorn noch Jahrzehnte nach 1439 von der Mutterpfarre Walhorn ab. Bis ins 17. Jahrhundert erfolgten die Taufen, Heiraten und Beerdigungen für Hauset wie für alle anderen Quartiere der Bank Walhorn in der dortigen Pfarrkirche St. Stephanus. Ob es in Hauset schon eine Kapelle gab, kann nicht gesichert festgestellt werden. Die Hauseter gingen zur Feier der Messe an Sonn- und Feiertagen wahrscheinlich ins näher gelegene Eynatten, die Bewohner der Hauseter Weiler im Westen (Fossei und Prester) zog es aber nach wie vor nach Walhorn.
Zu erwähnen bleibt, dass im ältesten Walhorner Kirchenbuch auf den 26. März 1606 die Taufe eines „Peter von Housit“ eingetragen ist. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts kam es jedoch für Hauset erneut zu Veränderungen, und zwar durch Bewegungen in der Grenzfrage.
Die Herrschaft der österreichischen Habsburger endete bereits im Jahr 1555 mit der Abdankung von Karl V. Ab 1555 herrschten die spanischen Habsburger über die südlichen Niederlande. Zu Beginn des
17. Jhd. wütete der 30-jährige Krieg, durch den auch unsere Heimat den Verwüstungen der marodierenden Truppen ausgesetzt war. Der Krieg ging mit dem Westfälischen Frieden und den Verträgen von
Münster und Osnabrück im Jahr 1648 zu Ende. Die Republik der Sieben Vereinigten Provinzen im Norden, in etwa die heutigen Niederlande, wurden unabhängig. Die zehn südlichen Provinzen, darunter
auch das Herzogtum Limburg, verblieben bei Spanien.
Der Landgraben als Grenze
Auch nach 1439 und der Annexion von Teilen des Reichswalds durch Philipp dem Guten aus dem Hause Burgund gingen die Streitigkeiten im Reichswald weiter, sie traten aber nicht mehr so häufig auf
wie zuvor. Sie fanden erst im Jahr 1611 ein Ende. Nach einem Vertrag zwischen Erzherzog Albrecht von Österreich, als Landesherr von
Limburg, und den Bürgermeistern, Schöffen und Ratsherrn von Aachen wurde mitten im Reichswald ein neuer Graben gezogen, der von Bildchen ausgehend über Hergenrath und Hauset bis nach Köpfchen
führte und von dort weiter nach Lichtenbusch. Der Aushub wurde zu einem Damm gehäuft, auf den man Buchen pflanzte, die infolge regelmäßig gekappt wurden, um eine feste Hecke zu bilden. Die
Aachener stellten entlang dieser Grenze auch eigene Grenzsteine auf, die sogenannten Adlersteine. Die nunmehr Landgraben genannte Grenze ist bis heute noch die Staatsgrenze zwischen Belgien und
Deutschland und der Landgraben und einige Adlersteine sind auf dem Gebiet von Hauset zwischen Bingeberg und den 90 Morgen noch heute vorhanden.
Was die Burg oder den Hof zu Hauset betraf, so gab es 1632 einen erneuten Besitzerwechsel. Es ist die Rede von einem Stocklehen der „Ansiedel“ und Burg zu Hauset. Letztere war also zu diesem Zeitpunkt noch erkennbar.
Wenige Jahre später suchte die Pest unsere Heimat heim. Die Seuche breitete sich über ganz Europa aus und machte auch vor den Dörfern im Herzogtum Limburg und in der Bank Walhorn nicht halt. Der Walhorner Pfarrer Voets berichtet, dass zwischen 1635 und 1637 in seinem Pfarrbezirk 230 Personen an der Pest verstorben seien, darunter auch Einwohner aus Hauset, die in Walhorn beigesetzt wurden.
Herrlichkeit Eynatten 1650 - 1665
Bei Alfred Minke erfahren wir weiter, dass Arnold Schuyl, der Herr der 1626 errichteten Herrlichkeit Walhorn, im Jahr 1650 die
Quartiere Eynatten und Hauset, mit Genehmigung der spanischen Krone, zur Herrlichkeit Eynatten erhoben und an Arnold Huyn von Amstenraedt verkauft hatte. Dieser bestellte auch ein eigenes
Gericht, das die Hochgerichtsbarkeit, also das Recht über Leben und Tod besaß. Vielleicht gibt die in einer Karte von 1816-1817 eingetragene Bezeichnung „Galgenberg“ auf einer Anhöhe in Hauset,
westlich vom Waldgebiet Deschenere am Landwehrring gelegen, einen Hinweis auf die Vollstreckung der Todesurteile des Gerichts der Herrlichkeit Eynatten an dieser Stelle. Arnolds
Schwiegersohn Gerhard von Dieden Malatesta, vereinte 1665 die Herrlichkeit Eynatten und somit die Quartiere Eynatten und Hauset
wieder mit Walhorn.
Neue Pfarrbezirke entstehen
Aus kirchlicher Sicht verhielt es sich so, dass Eynatten 1617 einen im Ort selbst residierenden Seelsorger erhielt, wie auch die
Quartiere Hergenrath und Raeren. Hauset gehörte allerdings kirchlich betrachtet weiter zu Eynatten und die Mutterpfarre Walhorn zum Bistum Lüttich.
Als 1676 die neuen Pfarrbezirke entstanden, wurde auch die “capella de Eynatten“ zu einer Pfarrkirche erhoben und von Walhorn unabhängig. Hauset war der Pfarre Eynatten zugeteilt, denn
schon der erste Pfarrer, Cornelius Matthai bezeichnete sich stets als Pfarrer von Eynatten und Hauset. Im Pfarrarchiv Eynatten finden sich frühe Hinweise auf Hauset, so aus dem Jahre 1677,
als der Tod der „Anne vidua (Witwe) Crummel ex-hoset“ am 28. Oktober eingetragen wurde. Ein weiterer Hinweis bezieht sich 1679 auf eine Stiftung von zwei Seelenmessen von Lennert
Timmermann, der zur Finanzierung dem Pfarrer einen „koolhoff“ (Garten) überlies.
Großes Elend brachten ab 1672 die Eroberungskriege des französischen Königs Ludwig XIV. Viele Bewohner flohen und die Dörfer wurden
oft zu Zweidrittel entvölkert. Besonders schlimm war das Jahr 1684. Eynatten wurde fast ganz niedergebrannt, in Raeren gingen 36,
in Kettenis 6 und in Walhorn 4 Häuser in Flammen auf. Auch Schloss Libermé und alle 25 Häuser des Quartiers Hauset brannten aus. 1691 plünderten die Truppen aus Brandenburg und Hessen
insbesondere in den Quartieren Hergenrath und Hauset. Die Verhältnisse begünstigten auch das Aufkommen von Räuberbanden. Zu allem Elend kamen im September 1692 noch starke Erdstöße hinzu, die unter anderem Schloss Crapoel in Rabotrath (Walhorn) zum Einsturz brachten.
Das Herrschaftsende der spanischen Habsburger
Auch der spanische Erbfolgekrieg, der 1701 nach dem Ableben des kinderlos verstorbenen spanischen Königs zwischen Frankreich und
dem Kaiser (des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation) ausbrach, drückte die hiesige Bevölkerung schwer. Einquartierungen, Requirierungen und Kontributionszahlungen waren an der
Tagesordnung. Einer Aufstellung von 1705 ist zu entnehmen, dass von den zehn Quartieren der Bank Walhorn Kettenis 14.663 Gulden
zahlte, Hauset stand mit 5.998 Gulden an siebter Stelle.
Trotz der Krisenzeiten gingen aber die Hauseter um 1700 an den Bau der heute noch bestehenden Rochus-Kapelle. Der Dorfkern lag damals rund um diese Kapelle. Aus einer Eintragung im Raerener
Taufbuch geht hervor, dass der dortige Pfarrer Ägidius Momber 1707 eine Glocke für die Hauseter Kapelle weihte. Ganz in der Nähe
befand sich auch die alte Wasserburg. 1727 ist jedoch die Rede von „d`oude bourch“, was entweder auf ein ehrwürdiges Alter oder auf
ihren Zustand hinweist, schreibt Minke hierzu. Es wird allgemein angenommen, dass die Wasserburg Hauset im Laufe des 18. Jahrhunderts zur Ruine verfiel. Dicht bei der Kapelle steht auch heute
noch die eindrucksvolle Hofanlage der Familie van Weersth, Gut Großhaus genannt. Sie ist heute Eigentum der Familie Hick-Radermacher.
Zum Ende der spanischen Epoche schreibt Alfred Minke: Nach jahrzehntelanger Heimsuchung durch Kriegsvolk aller Herren Länder kam das Herzogtum Limburg 1713 an die österreichischen Habsburger.
Die österreichischen Niederlande
Die neuen Herrscher brachten dem Land und auch Hauset den langersehnten Frieden. Vor allen Dingen in der Regierungszeit von Maria Theresia (1740-1780) blühten Handel und Wandel wieder dauerhaft
auf. Wichtigste Einnahmequelle der Bevölkerung blieb aber bis ins 19. Jahrhundert die Landwirtschaft. Dies ist auch zu erkennen an den Darstellungen der Ferraris-Karten von 1773 und den
Aufzeichnungen im Kataster von 1771-1774. Siehe hierzu www.hauset.info
Das letzte Jahrzehnt vor der französischen Revolution von 1789 verlief allerdings wieder unruhig. Kaiser Josef II., der neue Landesherr der Österreichischen Niederlande, rief mit seiner
überstürzten Reformpolitik viel Unzufriedenheit hervor. Es kam zu Unruhen und 1789 wurde sogar ein neuer Staat ausgerufen, die Vereinigten Belgischen Staaten. Die Österreicher schlugen jedoch den
Aufstand nieder.
Mit der Französischen Revolution von 1789 endete das sogenannte „Ancien Régime“.
Die Zeit der Annexion durch Frankreich
1792 erklärte das revolutionäre Frankreich dem österreichischen Kaiser den Krieg. Französische
Truppen marschierten nach einem Sieg bei Jemappes auch ins Herzogtum Limburg ein und Aachen fiel am 15. Dezember. Die Revolutionsheere wurden jedoch durch eine Koalition unter Führung Englands
zurückgedrängt und im März 1793 war das Herzogtum Limburg erneut in österreichischer Hand. Im Mai 1794 ging Frankreich erneut in die Offensive. Der Sieg in Fleurus am 26. Juni 1794 öffnete den Revolutionsarmeen endgültig das Tor zu den
österreichischen Niederlanden. Am 14. September 1794 überrannten die Franzosen die kaiserlichen Stellungen bei Sprimont und Aywaille, drei Tage später standen sie vor Clermont und sechs Tage
später fiel auch Aachen. Anfang Oktober standen die revolutionären Truppen am Rhein.
Die französische Zeit bis zum Wiener Kongress
Die Französische Republik und später das Kaiserreich Napoleons, gaben unserem Gebiet eine völlig neue Struktur. Zunächst wurde das Herzogtum Limburg 1795 abgeschafft und die „belgischen“ Provinzen der Niederlande von Frankreich annektiert. Es entstanden nun die Arrondissements, die Kantone (cantons) und die Bürgermeistereien (mairie). Hauset gehörte zur Mairie de Hergenrath und zum Kanton Walhorn. Nach der Niederlage Napoleons in Waterloo 1815 mischten die Siegermächte die Karten Europas neu. Es war eine Zeitenwende, die Europa bis heute veränderte.