Heinrich Heutz (7.12.1914 - 7.5.1976)
Heinrich Heutz war von Januar 1959 bis Dezember 1970, also während zwei Sitzungsperioden, Bürgermeister der Gemeinde Hauset im Kreis Eupen in Belgien. Er war wohl der beliebteste Bürgermeister der kleinsten Gemeinde in Ostbelgien im 20. Jahrhundert, und man kann auch sagen der erfolgreichste.
Die große Familie des Dachziegelfabrikanten Arnold Heutz (geboren 1849), stammte aus Etzenrade-Jabeek im heutigen Niederländisch-Limburg. Mit seinen Eltern war Arnold zunächst nach Breinig übergesiedelt. Er heiratete Maria Magdalena Krott, die Tochter von Hubert Krott und Katharina Cremer, die beide aus Hauset kamen. Die Familie des Hubert Krott wohnte am Klickert (nähe Buschhausstraße) und er war Baumeister von Beruf) und in der Nähe seines Hauses befand sich auch der Hauseter Steinbruch, aus dem Natursteine für den Bau der Schule und der Pastorat verwendet wurden.
Die Ehe von Arnold Heutz und Maria Magdalena Krott war kinderreich und im letzten Viertel des 19. Jahrhundert übernahm Arnold Heutz wohl die Dachziegelei des Herrn Krott und errichtete später eine solche in der Senke an Eynattener Heide. Dort gab es große Tonvorkommen, denn auch die Familie Finken hatte bereits eine Tonziegelei dort errichtet. Arnold Heutz verstarb im hohen Alter von 90 Jahren am 4. Januar 1939. Seine Söhne Mathias und Josef führten die Tonziegelei fort. Die Söhne von Josef Heutz waren Arnold Heutz und Heinrich Heutz, der spätere Bürgermeister. Heinrich Heutz erblickte das Licht der Welt, wie es damals so schön hieß, am 7. Dezember 1914.
Josef Heutz war in den Zwischenkriegsjahren in der Hauseter Gemeindepolitik und im Vereinsleben stark engagiert. Während sein Sohn Arnold zusammen mit seinem Vetter Franz Heutz die Ziegelei bis
1953 weiterführte, arbeitete Heinrich Heutz zunächst als Bäcker und dann als Kaufmann. Er war verheiratet mit Karoline Bebronne und hinterließ zwei Söhne, Hermann-Josef und Egon, die mit Ihren
Familien in Hauset bzw. Herbesthal leben.
Heinrich Heutz ließ sich 1958 für die Gemeinderatswahlen aufstellen, und mit seiner Liste errang er bei diesen Wahlen eine große Mehrheit. Damit wurde er am 1. Januar 1959 zum Bürgermeister ernannt und Nachfolger von Joseph Lorreng, der Hauset in den ersten Nachkriegsjahren erfolgreich durch stürmische Zeiten geführt hatte. Das Amt übte Heinrich Heutz während zwei Sitzungsperioden aus bis zum 31. Dezember 1970. Völlig unerwartet starb Heinrich Heutz am 7. Mai 1976 im Alter von nur 62 Jahren in Wankum (Wachtendonk) am Niederrhein. Sowohl in dem Bericht über seinen plötzlichen Tod als auch in der Dorfchronik, die der Chronist des Grenz-Echo, Leo Kever verfasste, wurden die besonderen Leistungen von Heinrich Heutz hervorgehoben.
Immer lagen dem Bürgermeister die Interessen der Gemeinde und seiner Einwohner am Herzen, für die er sich bedingungslos einsetzte. So schrieb Leo Kever "... dass Heinrich Heutz aus Hauset ein schönes, modernes Dorf gemacht hat". Wege und Straßen wurden erneuert und ausgebaut, der Kirchturm neu errichtet, die Schule und die Vereine gefördert, Das Grenz-Echo nennt auch das Entstehen der Mutter-Gottes-Statue auf Vestert, seine Förderung des sozialen Wohnungsbaus, und sein Wirken im Verkehrsverein "Drei Grenzen". Er war auch maßgeblich an der Errichtung einer kleinen Gewerbezone an der Aachener Straße beteiligt, die in den 70-er Jahren fertiggestellt wurde. Sozial war er besonders engagiert im Roten Kreuz und im Blindenhilfswerk und war sich nicht zu schade, mit seinen Söhnen am Grenzübergang Köpfchen selbst die Sammelbüchse für Spenden entgegen zu halten.
Zum Schluss schrieb das Grenz-Echo: "Mit Heinrich Heutz verschwindet ein Mensch aus dem Leben der Gemeinde, der sich durch sein hilfsbereites und freundliches Wesen, wie auch durch seinen Arbeitseifer viele Freunde und Sympathien erworben hatte:
Man wird ihm in Hauset ein ehrendes und dankbares Gedenken bewahren."