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Hauset liest

Die Kirchstraße in Hauset wurde erneut zur Literaturmeile

 

Am vergangenen Sonntag, den 11. Januar 2025, veranstaltete das Kreative Atelier Regenbogen zum dritten Mal die beliebte Leserunde an der Literaturmeile in der Kirchstraße in Hauset. Da sich noch mehr Leser und Autoren für die Teilnahme gemeldet hatten, wurde der Programm-Ablauf dieses Jahr noch erweitert, die vier Leseorte waren aber wieder die Gleichen. So las im Dorfarchiv im alten Pastorat zunächst Volker Leuoth aus seinem neuen Buch „Blaues Tuch“, einem historischen Roman aus Burtscheid um die Jahre 1820. Die Erzählung war auch deshalb interessant, weil nicht nur in Burtscheid, sondern auch in Monschau, Hauset, Eupen oder Verviers um das Jahr 1820 in der Tuchindustrie, der Übergang vom Handwerk zur maschinellen Herstellung vollzogen wurde. Dies mit allem Leid und Elend, die das für die Weber oder Färber mit sich brachte. Auch gab es einen Bezug zu Hauset, wohin die Protagnisten des Romans in der Erzählung hin flüchtete, gab es doch auch hier seit 1813 zwei Foll- und Walkmühlen an der Göhl. Das Buch kann im Dorfarchiv bezogen werden (archiv@hauset.info).

Anschließend las Walther Janssen aus den von Hermann Heutz, dem Hauseter Dorfchronisten des 20. Jahrhunderts, selbst verfassten Kindheitserinnerungen von 1911 bis 1925 und gewährte interessante Einblicke in die Jahre rund um den Ersten Weltkrieg und die spannende Zeit danach. Hermann Heutz verstarb am 18. Januar 1971 also vor fast genau 54 Jahren. Zum Abschluss durfte auch eines seiner Gedichte in Plattdeutsch nicht fehlen, sie drehten sich oft um Ereignisse am Zollamt an Köpfchen. Walther trug auch noch einen Beitrag von Erich Kockartz in Hauseter Platt vor. Im „Spaziergang öm Hosend“ kamen nämlich alle Flurnamen vor, die von den Heimatfreunden des Dorfarchivs in einer neuen Hauset Karte eingetragen wurden. Die Flurnamen sind in Hauset mit gelben Schildern gekennzeichnet.

Es folgte Berni Schmitz mit einer ebenso amüsanten wie tiefsinnigen Lesung aus dem kleinen Buch von Paul Watzlawick, nämlich „Anleitung zum Unglücklichsein“. Die Lesung zeigte deutlich, dass es sich vielmehr um das Gegenteil handelte, nämlich eine Inspiration zum Glücklichsein und um mehr Achtsamkeit, die wir fürwahr gut gebrauchen können. Alles geschieht nämlich im Kopf, wiederholte Berni immer wieder.

Zum Abschluss des Tages las Anne Damen aus dem Roman der Hauseter Autorin Maryanne Becker, „Fräulein Engel“, der einigen Zuhörern natürlich schon bekannt war und trotzdem Fragen aufwarf, da der Hauseter oder die Hauseterin beim Lesen immer Bezüge zu damals lebenden Personen herstellen möchten, was aber natürlich nicht gelingt. Allein das macht den Roman lesenswert.

Alle Beiträge wurden mit großem Applaus der anwesenden etwa zwei Dutzend Zuhörer:innen geadelt und man konnte mit einem Schmunzeln im Gesicht zur Abschlussfeier ins Atelier Regenbogen wechseln, wo Ralf Zilles seine Kurzgeschichten aus Ostbelgien vortrug: „Da machste wat mit“. Es handelte sich um Selbsterlebtes und nur minimal dazu Erfundenes.

Traditionell kamen auch die Kinder und die Jugend auf ihre Kosten mit den Neli-Geschichten von Angelika Reuter-Leuoth in der Schule oder mit den jungen Vorlesern aus Hauset und Umgebung im Atelier. Im Jugendheim las Elly Heinrichs noch aus dem Buch von Dennis Gastmann „Mit 80.000 Fragen um die Welt“ und aus „Die Stadt der Träumenden Bücher“ von Walter Moers. Im Vintage Vibes Market fanden wir einmal mehr die Leser René Meurer, Steffen Harmel und Michael Dujardin zum Thema „Buch und Bier“ sowie Ute Hendgens aus dem vierten Band der Bestseller-Krimireihe von David Safier, nämlich „Miss Merkel – Mord in der Therapie“. Abschließend muss auch noch der Lesebeitrag von Angelika Gehrke zur Bewusstseinserheiterung genannt werden, mit der Empfehlung, gelassen über den Dingen zu stehen. Die Organisatoren des Ateliers Regenbogen dankten allen Teilnehmern herzlich und freuten sich über die große Resonanz.


Hauset Raeren

Kontakt

Dorfarchiv Hauset 

archiv@hauset.info

Jeden 1. Dienstag im Monat

von 9 - 12 Uhr 

und jeden 1. Samstag im Monat von 14 - 17 Uhr

im Pfarrhaus von Hauset

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